Gründungsgeschichte
Aus einem Brief von Fürstbischof Vinzenz Gasser, den dieser am 7. April 1857 an Pfarrer Ehrenreich Gritsch in Telfs schrieb, geht hervor, dass es bereits damals einen Vinzenz-Verein in Telfs gab. Die Aufzeichnungen über diese Gemeinschaft enden aber 1901. Auf Initiative von Dekan Franz Saurer und Dr. Peter Tischler wurde 1973 die Vinzenzgemeinschaft Telfs neu gegründet.
Am 5. April 1973 trafen sich Dekan Franz Saurer, Dr. Peter Tischler, Anna Stubenböck, Emmi Thurnbichler, Christine Bergant, Ing. Hermann Härting, Dr. Zimmermann sowie vom Diözesanverband der Vinzenzgemeinschaften, Dr. Wötzer und Dr. Fritz.
"Man einigte sich rasch darüber, dass im Sinne des Heiligen Vinzenz von Paul auf den örtlichen Bereich beschränkt, eine Selbsthilfeorganisation eingerichtet gehört, die sich um alle Belange der Mitmenschen kümmert und unbürokratisch, rasch und wirksam einspringt, wo sonst Hilfe nicht angeboten wird."
Dekan Saurer hat 39 Jahre lang seine Ideen und seine Kraft in den Vorstand eingebracht. Bei der Generalversammlung am 7. Mai 2012 schied er als Vorstandsmitglied aus und wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Nur wenige Tage später, am 9. Mai, ist Dekan Saurer zu unserem Schöpf heimgekehrt. Dr. Peter Tischler leitete bis zur Übergabe an Doris Stippler im November 2002 die Geschicke der Vinzenzgemeinschaft.
Vinzenz von Paul Patron der Vinzenzgemeinschaft (1581-1660) Vinzenz von Paul wuchs selbst in großer Not auf und wurde um 1600 zum Priester geweiht. Er setzte sich für Kranke, Hungernde, Galeerensklaven, Waise und Aussätzige ein und galt als "Apostel der Nächstenliebe". Als er starb, hatte er ein Heer von Helfern aufgebaut, das seine Arbeit vielseitig fortsetzte. 1734 wurde er in Rom heilig gesprochen.
Frederic Ozanam - Gründer der Vinzenzgemeinschaften (1813 - 1853) Sein Vater war als Armenarzt bekannt und behandelte viele seiner Patienten kostenlos, und auch seine Mutter zeichnete sich durch eien besondere Liebe zu den Armen aus. Frederic Ozanam studierte zunächst Jura, promovierte anschließend zum Dr. phil. und war schließlich ordentlicher Professor für auswärtige Literatur an der Sorbonne. Nach Federics Ansicht hat Glaube ohne Nächstenliebe keinen Sinn. Sein Vorbild ist Vinzenz von Paul, den er als patron der Caritas Konferenz wählt, die Frederic mit Gleichgesinnten (1833) gründet. Aus dieser Einrichtung entstanden die Vinzenzgemeinschaften. Sein Credo: "Keine Gesellschaft kann Elend als Schicksal akzeptieren, ohne dass sie in ihrer Ehre getroffen wird. Baut daher Gesellschaften auf, in denen es mehr Brüderlichkeit gibt und die Geringsten und die Ärmsten in ihrer Menschenwürde anerkannt werden." Er starb im alter von nur 40 Jahren 1853 in Marseille. 1997 wurde Frederic Ozanam in Paris selig gesprochen.
Die Vinzenzgemeinschaft heute ist mit rund 1 Million Mitgliedern die größte ehrenamtliche Laienorganisation der Welt. In Tirol gibt es über 60 Vinzenzgemeinschaften mit rund 600 Mitgliedern.
In Telfs haben wir aktuell an die 70 aktiven MitarbeiterInnen und 42 fördernde Mitglieder.